Trigger

Im Zusammenhang mit den "Attractants"-Versuchen wurde bereits untersucht, ob bestimmte Aminosäurenkombinationen bzw. Naturextrakte einen Einfluss auf das Aktivitätsniveau (Schwimmaktivitäten) von Fischlarven haben können (Link "Attractants").

Die Stimulation der Enzymsekretion durch "Triggersubstanzen" entspricht praktisch dem Versuch einen unkonditionierten "Pawlowschen Reflex" auszulösen und kann als Ergänzung zu den bereits beschriebenen Versuchen zum Schwimmverhalten (Aktivitätsniveau) unter dem Einfluss von Lockstoffen gesehen werden.

Diese Versuche wurden durchgeführt, um Substanzen zu identifizieren, die die Trypsinogensezernierung stimulieren und somit einen Anstieg der Trypsinaktivität im Larvendarm auslösen können. Es wurden vier verschiedene Trigger-Substanzen getestet, zwei Aminosäuremischungen:  Betain – Alanin – Arginin – Glycin  (BAAG) und Glycin – Betain (GB); und zwei Extrakte,  Artemien-Aufzuchtswasser (ARW) und ein Extrakt aus Miesmuscheln (MY). Im Versuch wurden Wolfsbarschlarven (Dicentrarchus labrax) im Alter von 14 / 15, 21 / 22 und 27 / 28 Tagen diesen Trigger - Substanzen für 30 Minuten ausgesetzt und nach 10, 20 und 30 Minuten Proben entnommen. Um zu überprüfen, ob ein Tagesrhythmus der Trypsinaktivität einen Einfluss auf die Auswertung der Trigger-Experimente haben könnte, wurde zusätzlich der Tagesrhythmus der Trypsinaktivität von 13, 20 und 27 Tage alten Wolfsbarschlarven untersucht.



Experimentelles Design der Trigger-Experimente. Mit allen Trigger-Substanzen wurden jeweils 3 Zyklen durchgeführt (ARW, BAAG, GB, MY). Proben wurden jeweils bei  10, 20 und 30min nach dem Einsetzen der Larven entnommen. Um die Probennahme zu erleichtern, wurden die Larvenkohorten jeweils in einen schwimmenden Zylinder eingesetzt, der unten mit Gaze verschlossen war.

Zeitskalen bei der Versuchsdurchführung. Es wurde ein Hell-Dunkelrhythmus von 16/8 angewendet. Die schwarzen Artemia-Symbole weisen die Fütterungsintervalle (8:00, 14:30 und 21:00) während der Aufzucht hin. Die roten Pfeile symbolisieren die Probennahmetermine während des Tagesrhythmusversuches. 

Trypsinaktivität bei Wolfsbarschlarven während eines Trigger-Experiments mit ARW (Artemia Aufzuchtwasser). Vergleich der Kontrollgruppe mit der Triggergruppe nach 10, 20 und 30 Minuten bei 28 Tage alten Larven (linke Abbildung). Die rechte Abbildung vergleicht die zusammengefassten Werte bei einem Alter der Larven von 14, 21 und 28 Tagen nach dem Schlupf.  Die Werte wurden jeweils als Mittelwert aus insgesamt 18 Larven aus 3 Replikaten errechnet. Zwischen Kontroll- und Triggergruppen sind hier in fast allen Vergleichen Effekte zu sehen. Die Trypsianktivität in den Triggergruppen ist vor allem bei den älteren Larven deutlich zu erkennen.

Trypsinaktivität bei Wolfsbarschlarven während eines Trigger-Experiments mit BAAG (ein Mix aus Betain, Alanin, Arginin and Glycin). Vergleich der Kontrollgruppe mit der Triggergruppe nach 10, 20 und 30 Minuten bei 28 Tage alten Larven (linke Abbildung). Die rechte Abbildung vergleicht die zusammengefassten Werte bei einem Alter der Larven von 14, 21 und 28 Tagen nach dem Schlupf.  Die Werte wurden jeweils als Mittelwert aus insgesamt 18 Larven aus 3 Replikaten errechnet. Der Vergleich von Kontroll- und Triggergruppen zeigt in allen Fällen eine erhöhte Trypsinaktivitäten in den Triggergruppen.

Die Erkenntnisse dieser Studie können genutzt werden, um die Verdaubarkeit und Attraktivität von Micro-Diets durch die Ergänzung mit positiv getesteten Trigger-Substanzen wie BAAG zu verbessern. In dieser Studie wurde mit jeweils einer Konzentration getestet. In zukünftigen Studien sollte der Schwerpunkt auf die Frage gelegt werden, welche Konzentrationen der bereits positiv getesteten Substanzen am effektivsten sind.

Die vollständige Masterarbeit zu diesem Thema die von I. Hanken angefertigt wurde kann hier eingesehen werden.


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